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Proben aus dem Langstteich sollen Klarheit bringen

Wasserproben entnahmen am Freitagvormittag (v.l.) Rudolf Reichert, Dennis Hadrika und Niklas Leiendecker aus dem Langstteich.

Unverzüglich hat die Stadt Ahlen am Freitag auf Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern reagiert, die auf mutmaßlich erkrankte Wasservögel im Bereich des Langstteiches hingewiesen haben. „Am Morgen haben wir mehrere Anrufe dazu erhalten“, bestätigt Michael Göttfert, Gruppenleiter des Ahlener Ordnungsamtes.

Zuvor kursierten in Sozialen Medien entsprechende Berichte. „Uns wurde von Enten und Wildgänsen berichtet, die zum Teil verendet waren oder Lähmungserscheinungen zeigten“, so Göttfert. An den Langstteich eilten Beschäftigte von Ordnungsamt, Kläranlage und Ahlener Umweltbetrieben, die sofortige Wasserproben nahmen und einzelne Kadaver entfernten. Veterinäramt und Untere Wasserbehörde beim Kreis Warendorf veranlassten ebenfalls Gewebe- und Wasseruntersuchungen.

Was dafür verantwortlich ist, dass die Wasservögel erkrankten, kann vor Abschluss der Laboruntersuchungen nicht seriös gesagt werden. Ein erster Verdacht, der öffentlich diskutiert wurde, richtete sich auf das eventuelle Vorkommen von Blaualgen oder Botulismus-Erregern. Rudolf Reichert, Einsatzleiter der Ahlener Kläranlage, glaubt nach dem Augenschein weniger an Blaualgen als Ursache. Die Schlieren auf dem Wasser könnten hingegen ein Hinweis auf Bakterien sein, denkt Niklas Leiendecker, Gewässerwart des Angelsportvereins. Erst letzte Woche noch habe der Verein, der den Teich zur Bewirtschaftung gepachtet hat, routinemäßig Wasserproben entnommen. „Wäre da etwas auffällig gewesen, hätten wir gehandelt“, versichert Leiendecker.

So lange nicht feststeht, was zur Erkrankung der Tiere geführt hat, gilt die Empfehlung, keine Wildtiere zu berühren und Hunde nicht im Gewässer baden zu lassen. Keine Sorgen macht sich Niklas Leiendecker zurzeit um die Fische im Langstteich. „Die schwimmen munter umher.“ Sauerstoffgehalt und Temperatur seien so, wie sie zu dieser Jahreszeit zu erwarten seien. Insbesondere die häufigen und heftigen Niederschläge der letzten Zeit hätten dafür gesorgt, „dass keine Fische nach Luft japsen müssen.“

Aus gegebenem Anlass betont der Gewässerwart, dass unsachgemäßer Gebrauch des Teichs dazu beitrage, das Wohl der in und auf ihm lebenden Tiere zu gefährden. So seien ihm und seinen Angler-Kollegen Menschen ein Dorn im Auge, die in „Unmengen“ Brot und Fleischreste im Teich entsorgen. „Ganze Bäckereikisten voll werden hineingekippt, es ist nicht zu glauben“, ärgert sich Leiendecker. Dies führe im Zusammenspiel mit den höheren Temperaturen im Sommer zu Faulungs- und Verwesungsprozessen, in deren Folge Tiere Schaden nehmen können. „Das bestehende Fütterungsverbot werden wir noch deutlicher beschildern“, kündigt schon jetzt stellvertretender Umweltbetriebsleiter Dennis Hadrika als erste Konsequenz an.

Quelle: Stadt Ahlen | Foto: Stadt Ahlen

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Ich bin Michael Kayser, in Ahlen geboren und aufgewachsen und lebe seit 51 Jahren in meiner Heimatstadt Ahlen.
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